SAP-Schnittstelle zu Shopsystemen: Ein Überblick

Wer in großen Unternehmen arbeitet, hört es auf den Fluren, in den Büros oder von den Kollegen in der Kaffeeküche: SAP.

In den meisten Fällen reden sie nicht vom größten Softwareunternehmen in Europa, sondern von SAP ERP, einer Software für die Abwicklung aller kaufmännischen Aufgaben innerhalb des Betriebs. Weil zu diesem Knotenpunkt alle Informationen aus Bereichen wie Personal, Kunden, Warenwirtschaft oder Produktion laufen und dort auch aktuell gehalten werden, sollten Sie das eingesetzte Shopsystem wie OXID, Shopware oder Magento über eine Schnittstelle an SAP anbinden.

Was die Vorteile davon sind, welche Aufgaben solch eine Schnittstelle übernimmt und welche Technologien zur Verbindung der Systeme es gibt, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Alle Wege führen zu SAP

Um eine hohe Qualität zu gewährleisten und geringere Zeit in Kommunikation zu investieren, arbeiten Konzerne in standardisierten Prozessen. Geht zum Beispiel eine Bestellung ein, muss jemand beziehungsweise ein System eine Bestellbestätigung senden. Die Warenwirtschaft prüft, ob die Artikel in der gewünschten Anzahl vorhanden sind und stellt die Bestellung zusammen. Dann geht diese an den Logistiker zum Versand und parallel dazu entstehen Dokumente wie Rechnungen oder Lieferzettel sowie weitere Nachrichten, die an den Kunden gesendet werden.

Je größer das Unternehmen, desto komplexer sind die Prozesse und Daten, die es dort austauscht. Womöglich gibt es definierte Freigabeprozesse oder Kundendaten werden im Sinne eines Risikomanagements geprüft. SAP ERP führt all diese Informationen und Prozesse zentral zusammen, sodass Sie den Überblick behalten und die Prozesse steuern können.

Und welcher führt zum Shop?

Wenn Sie neben Ihrem SAP-System einen Online-Shop auf Basis von OXID oder Shopware betreiben, aber sich die Systeme nicht „kennen“, machen Sie sich das Unternehmensleben schwerer, als es sein müsste. Denn:

Insellösungen bedeuten mehr Arbeitsaufwand und das wiederum kostet Zeit und Geld (und höchstwahrscheinlich Nerven).

Sie müssen beispielsweise die Daten doppelt verwalten und pflegen. Ändern sich die Stammdaten des Kunden im Shop? Dann tragen Sie die Adresse manuell in SAP nach. Das funktioniert mit ein oder zwei Änderungen pro Tag. Aber sobald Sie mit großen Datenmengen zu tun haben, womöglich Dutzende solcher Änderungen durchführen müssen, schleichen sich Fehler in die Arbeit ein. Das ist völlig normal bei solchen „Handarbeiten“.

Mit einer SAP-Schnittstelle zum Shop lassen sich diese manuellen Tätigkeiten automatisiert erledigen. Gleichzeitig ist es damit möglich, neue Funktionen im Shop zu integrieren, sodass Sie eine höhere Kundenzufriedenheit erreichen. Sie können Verfügbarkeiten in Echtzeit aus SAP bereitstellen, die Historie eines Kunden bezüglich seiner Käufe online und vor Ort nutzen, um ihm passende Angebote zu liefern, oder frühere Bestellungen schneller reproduzieren. Daher ist eine SAP-Schnittstelle zum Shop eine wichtige Voraussetzung, um Ihren Online-Shop im eCommerce herausstechen zu lassen.

SAP-Schnittstellen im Überblick

SAP lässt sich an externe Systeme wie Shops u. a. über folgende Technologien anbinden:

  • Remote Function Calls (RFC)
  • Business API (BAPI)
  • Intermediate Document (IDoc)
  • SOAP Webservice
  • Representational State Transfer API (REST API)
  • SAP Hana

Diese Aufgaben sind durch die Schnittstelle möglich

  • Artikeldaten und -bilder aus SAP ERP in den Shop übermitteln
  • Lagerbestände aus SAP ERP im Shop anzeigen
  • Bestellungen aus dem Shop nach SAP ERP übernehmen
  • Aktualisierte Kundendaten aus dem Shop nach SAP ERP übermitteln
  • Individuelle Preisfestlegung aus SAP ERP zum Shop übergeben
  • Dubletten bei Bestellungen prüfen

SAP-Schnittstelle als Brücke zum Shop

In der Konzeption einer Schnittstelle steckt viel Denkarbeit. Sie müssen Prozesse mit ihren Ereignissen, Auswirkungen und Abhängigkeiten kennen und Datenstrukturen herausarbeiten. Denn oftmals „denken“ Shop und SAP anders, d. h. sie speichern die Daten nach unterschiedlichen Logiken ab.

Daher gibt es Komplettlösungen wie zum Beispiel OXID4SAP, mit denen sich ein OXID-Shop mit vorgefertigten SAP-Bausteinen aufsetzen lässt. Daneben gibt es Lösungen, die speziell den B2B-Bereich im eCommerce betreffen. Hier heißt das Zauberwort SAP OCI-Schnittstelle. Heutzutage bewähren sich außerdem sogenannte Datendrehscheiben, mit denen sich SAP, Shop und alle weiteren Systeme miteinander verbinden lassen.

SAP OCI-Schnittstelle

Diese Schnittstelle setzt einen OCI-fähigen Online-Shop voraus. Kunden können dann den Shop innerhalb ihres SAP-Systems öffnen, Artikel in den Warenkorb legen und diese Artikel vom Shop zu SAP übertragen. Dort durchlaufen sie unternehmensinterne Prozesse wie die Freigabe. Sobald diese Prozesse erfolgreich abgeschlossen sind, übermittelt der Kunde die Bestellung zurück an den Shop und die Artikel sind erst jetzt tatsächlich bestellt.

Datendrehscheibe

Wenn Sie viele unterschiedliche Systeme wie eine Warenwirtschaft, ein PIM oder ein CRM nutzen, die natürlich ebenso mit dem Shopsystem kommunizieren sollten, bieten sich Integrationsplattformen wie die MIDbridge an. Zu diesen zentralen Datenbanken laufen alle Informationen und Änderungen. Gleichzeitig geben sie die Daten an die angebundenen Systeme weiter. Der größte Vorteil hier: Daten, die aus ERP, CRM oder Lagerverwaltung kommen, lassen sich in der Plattform zwischenspeichern, sodass sie sich schnell im Shopsystem abrufen lassen.

Vorteile einer Schnittstelle zu SAP zusammengefasst

  • Einhaltung der Prozesskette:
    Da Bestellungen in SAP weiterverarbeitet werden, lassen sich die dort definierten Prozesse ganz normal durchlaufen.
  • Leichte Pflege und Wartung der Daten:
    SAP bleibt zentraler Knotenpunkt der Daten.
  • Zeit- und Kostenersparnis:
    Daten werden automatisiert zwischen Shop und SAP übermittelt.
  • Hohe Kundenzufriedenheit:
    Shopfunktionen wie Echtzeitabfragen aus SAP werden möglich.
  • Hohe Mitarbeiterzufriedenheit:
    Arbeitsabläufe werden vereinfacht und manuelle Arbeit reduziert.

Fazit: Setzen Sie auf einen starken Partner

Der Nutzen einer SAP-Schnittstelle zu Shopsystemen wie Shopware oder OXID liegt klar auf der Hand. Je vielfältiger die Systemlandschaften jedoch sind, desto aufwändiger kann sich die Umsetzung der Schnittstelle gestalten. Deshalb sollten Sie auf einen Partner setzen, der Sie mit Know-how unterstützt. So können Sie auch große Datenmengen oder komplexe Abhängigkeiten bewältigen.

DIXENO hat bereits in Zusammenarbeit mit zuverlässigen Partnern SAP-Schnittstellen zu Shopsystemen realisiert und steht Ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Kontaktieren Sie uns einfach oder vereinbaren Sie ein persönliches Beratungsgespräch!

Lisa May
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