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Von der Sorge zur Gewöhnung: ChatGPT – ein Erfahrungsbericht

Als Digitalagentur brauchen und lieben wir Veränderungen: Neue Themen, moderne Tools und regelmäßige Updates von gefühlt allem, was wir nutzen. Wir kennen es demnach, uns öfter mal umzugewöhnen und an neue Abläufe anzupassen. Anfang dieses Jahres gab es eine Neuerung, die mehr verändert hat als ein paar verfeinerte Stellschrauben. Die Rede ist von ChatGPT. Die Künstliche Intelligenz (KI) hat vor allem, aber nicht nur, unseren Content-Bereich ordentlich aufgemischt.

Was ist ChatGPT?

Diese Frage geben wir direkt an ChatGPT weiter, indem wir die KI in Chatform bitten, eine Definition von „ChatGPT“ zu schreiben. Die Antwort ist folgende:

ChatGPT ist ein KI-gestütztes Sprachmodell, das von OpenAI entwickelt wurde. GPT steht für „Generative Pretraining Transformer“, was sich auf die Methode bezieht, mit der das Modell trainiert wird. ChatGPT wird auf umfangreichen Textdaten trainiert und verwendet dann seine erlernten Muster, um menschenähnliche Textantworten zu generieren.

Das Modell ist in der Lage, Fragen zu beantworten, Zusammenfassungen zu erstellen, Ideen zu generieren und in natürlicher Sprache zu kommunizieren, indem es auf die Eingaben des Benutzers reagiert. Es kann in vielen Kontexten eingesetzt werden, einschließlich Kundenservice, Bildung, Gaming und mehr. Es ist wichtig zu beachten, dass, obwohl ChatGPT in der Lage ist, menschenähnliche Texte zu verfassen, es kein Bewusstsein oder Verständnis hat und nur auf der Grundlage der Daten, mit denen es trainiert wurde, reagiert.

In unseren Worten: ChatGPT ist ein Sprachroboter von OpenAI, der mithilfe Künstlicher Intelligenz Texte für unterschiedliche Zwecke erstellen kann.

Skepsis: Aller Anfang ist schwer

Das Tool zum ersten Mal in Aktion zu sehen, war beinahe ein bisschen gruselig. Das Tempo, in dem es Texte generiert, beeindruckte – ob man nun wollte oder nicht. Selbst wenn jeder Satz in Gedanken steht und nur runtergeschrieben werden muss, könnte man damit nicht mithalten. Und auch die sprachliche Qualität überraschte: Teils formschöne, unkomplizierte Sätze mit korrekter Interpunktion reihen sich binnen weniger Sekunden aneinander. Schlüssig gesetzte Absätze inklusive!

In Kombination mit der vielfachen Berichterstattung à la „Habe wegen Chat GPT meinen Job verloren“ oder Titeln wie „Arbeitsplätze werden definitiv verschwinden“ wäre es gelogen, nicht auch ein wenig Sorge vor der Macht der Künstlichen Intelligenz gehabt zu haben. Schließlich sind die Stärken von ChatGPT die Recherche und das Verfassen – also dem Kern der Content-Erstellung. Was also sollte man dem entgegensetzen?

Der zweite Blick offenbart erste Schwierigkeiten

Auf den ersten Blick wirken die meisten durch ChatGPT generierten Texte flüssig, schlüssig und gut lesbar. Man neigt dazu, sie als Autorität wahrzunehmen. Beim genaueren Hinsehen entpuppt sich aber genau das als Fehler. Denn ob nun die 3.5er- oder die 4.0er-Version von OpenAI: Insbesondere bei aktuellen Themen ist Vorsicht geboten, denn die Künstliche Intelligenz zieht sich ihre Informationen aus Quellen, die bereits bei ihrem letzten Update im September 2021 existierten. Sachverhalte und Themen neuerer Natur bzw. wichtige Weiterentwicklungen werden entsprechend nicht umgesetzt oder berücksichtigt.

Auch die zweite große Problematik ist auf die Quellen-Grundlage zurückzuführen. ChatGPT liefert eine hohe Trefferquote, was die Bereitstellung von Informationen zu vielen Themen angeht – das ist wahr. Aber: Da das Internet die Basis für die Ergebnisse des Textroboters darstellt, sind auch immer wieder ungenaue oder sogar falsche Angaben in den Texten zu finden. Das heißt konkret: Nicht alles, was die KI so ausspuckt, ist wahr und es bedarf stets einer sorgfältigen Prüfung.

Übrigens auch hinsichtlich thematischer Dopplungen. Nicht selten werden Informationen doppelt oder dreifach im Text gestreut, manchmal sogar mit nahezu identischen Formulierungen. Oder die sprachliche Varianz ist überschaubar. Beispielsweise in der oben angeführten Definition, in der zwei Sätze identisch beginnen. Die Qualität weist derzeit noch große Schwankungen auf.

Wir arbeiten mit ChatGPT, nicht dagegen

Die Erkenntnis, dass ChatGPT zwar schnell, aber bei Weitem nicht unfehlbar ist, hat es leichter gemacht, den neuen digitalen Kollegen zu akzeptieren. Denn es wird deutlich, dass die KI derzeit noch nicht 1zu1 die Content-Erstellung übernehmen kann. Aber sie kann hervorragend dabei unterstützen. Man gewöhnte sich an sie und lernte innerhalb dieses Prozesses, wie man für sich das Beste herausholt. Wir als Text-Team entwickelten eigene Prompts für die verschiedenen internen und externen Aufgaben.

Es hat etwas gedauert, ein passendes Vorgehen bei der Auftragserstellung an ChatGPT zu entwickeln. Dieses ist zudem immer ein wenig unterschiedlich. Generierte Texte werden nicht einfach übernommen, sondern geprüft und angepasst. Inhaltlich, stilistisch, im Sinne der Suchmaschinenoptimierung und auch vorausschauend, sollten KI-generierte Texte im Ranking irgendwann mal benachteiligt werden.

Trotz der Aufnahme des Absenders in die Prompts wird auch die Tonalität nicht immer getroffen – darauf müssen wir genauso schauen wie auf die Fakten. ChatGPT ist demnach zu einer Art Vorarbeiter geworden, der den Weg zum bestmöglichen Text ebnet. Das Sprachmodell der OpenAI spart uns Zeit und Arbeit bei der Recherche sowie der Erstellung einer Struktur – zumindest bei vielen Themen. Und diese Zeitersparnis ist teilweise erheblich. Je nach Komplexität des Themas und des Kunden selbst, können mit stark reduziertem Aufwand qualitativ hochwertige Texte entstehen. Für unsere Kundschaft ist das ebenso positiv: So schreiben wir in gleicher Zeit entweder mehrere bzw. längere Texte oder der textliche Umfang wird beibehalten, aber Arbeitsdauer und somit auch der Preis werden geringer.

Ein Ausblick, der Mut macht

Wie nützlich ChatGPT tatsächlich ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Einfache und greifbare Themen, deren Inhalte sich innerhalb der letzten zwei Jahre nicht gravierend geändert haben und wenig konträr sind, eignen sich sehr gut. Wenngleich eine Überprüfung immer notwendig ist, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass darin schwerwiegende Fehler enthalten sind.

Klar ist aber auch, dass sich sämtliche Künstliche Intelligenzen rasant entwickeln, besser werden und mehr und mehr Einzug in den Berufsalltag verschiedener Branchen finden. Sich dagegen zu sträuben, macht daher wenig Sinn. So mancher Job wird sicherlich durch Künstliche Intelligenz und Roboter ersetzt, aber für viele andere gilt, was Oded Netzer, Professor an der Columbia Business School, wie folgt zusammenfasst: „Sie werden nicht durch KI ersetzt, sondern durch jemanden, der weiß, wie man mit KI umgeht“. Zugleich schaffen KIs auch neue Stellen.

In diesem Sinne arbeiten wir mit ChatGPT – ohne dem Textroboter Aufgaben gänzlich zu überlassen oder seinen Aussagen ohne ein Hinterfragen zu glauben. Gleichzeitig sind wir gespannt, wie (schnell) es weitergeht und wann bessere KIs von OpenAI oder einem Konkurrenten auf dem Markt sind.

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