Negatives SEO – Risiken und Schutz
Suchmaschinenoptimierung ist in Deutschland meist die Optimierung für Google – was auch völlig OK ist, als ein Standbein für Ihren Traffic, denn über 90% der Deutschen benutzen Google für die Suche.
Besser ist aber der Begriff: Findbarkeit. Dieser beschreibt eine Sichtbarkeit über unterschiedliche Kanäle, bezahlte Suche, alternative Suchsysteme, Social-Media, etc.
Wenn Sie mehr als 80% Ihrer Besucher durch Google bekommen, sind Sie sehr angreifbar durch negatives SEO. Hier zeigen wir Ihnen ein paar typische Fallen, auf die wir in unserem Alltagsgeschäft als Agentur für Online-Marketing achten.
Was ist negatives SEO?
Negatives SEO ist ein aktiver Angriff gegen die Sicht- und Findbarkeit Ihrer Webseite, mit Techniken die gegen die Google Quality Rater Guidelines verstoßen, die vielleicht sogar das Ziel haben Ihre Webseite zu schädigen, lahmzulegen oder mit Viren zu infizieren.
Wer zu negativem SEO greift, macht sich vermutlich wegen Rufschädigung, schlechter Nachrede oder Computersabotage (z.B. bei DDoS-Attacken) strafbar. Da das Internet hier zu relativ anonymen Straftaten aus dem Ausland verleiten kann, müssen Sie sich davor schützen. Nach einem Angriff müssen Sie erst herausfinden und beweisen, wer die Quelle des Angriffs auf Ihre Webseite war – und ob dies nun ein Konkurrent oder Erpresser aus einem dritte Welt Land ist, wissen Sie oft nicht.
Gerade solche Angriffe sind, ohne ein regelmäßiges Monitoring mit den richtigen Werkzeugen, schwer zu entdecken, um solchen negativen Manipulationen rechtzeitig entgegenzuwirken.
Wer ist gefährdet?
Jeder, der im Internet sein Geld verdient und dafür Internetseite oder Online-Shop braucht, um erreicht und gefunden zu werden. Google ist eine super Quelle für Besucher mit profitablen Absichten – sei es ein Produktkauf oder das Sammeln von Informationen für einen späteren Kauf. Diesen Traffic zu verlieren ist in der Regel geschäftsschädigend.
Gerade junge Projekte müssen hier aufpassen, da es an dem langjährig aufgebauten Trust fehlt und es bei negativem SEO schneller zu Auswirkungen kommen kann (z.B. durch eine automatisierte „Überoptimierung“). Alte Projekte hingegen steigen manchmal sogar in den Rankings, wenn solch eine Überoptimierung durchgeführt wird (aus welchem Grund auch immer und definitiv nicht zu empfehlen um Rankings aufzubauen!).
Müssen Sie etwas machen? Google sagt durch negatives SEO kann Ihr Ranking nicht beeinflusst werden. Da es aber Beispiele gibt, in denen negatives SEO funktioniert hat, ist diese Aussage mit Vorsicht zu genießen.
Sie sollten hier die Kennzahlen (KPI) Ihrer Seite im Auge behalten und bei wichtigen Veränderungen schnell handeln.
Negative SEO-Techniken – und wie Sie sich davor schützen können
Spamming
Links von Linkfarmen, in Foren oder von Seiten mit wenig Trust, den gleichen Ankertexten und harten Keywords. Erzeugen einer „Bad Neighbourhood“, also schlechter Nachbarschaft aus Seiten und Themen, die für Spam bekannt sind. Hierfür hat Google das Disavow-Tool eingeführt, allerdings kann dies, wenn solche negativen Maßnahmen nicht rechtzeitig erkannt werden, zu schlechten Rankings führen, von denen sich eine Seite erst erholen muss.
Links von deindexierten Seiten
Wenn eine Seite aus dem Google Ranking fliegt hat sie im Regelfall gegen die Webmasterichtlinien verstoßen. Links die von solchen Seiten gesetzt werden können einen starken negativen Einfluss haben und Schaden anrichten.
Duplicate Content
Diebstahl Ihrer Inhalte und Veröffentlichung auf anderen Seiten. Es gibt verschiedene Tools, um solchen Duplicate Content zu finden. Das einfachste ist die Google Suche selbst, oder professionelle Anbieter wie Copyscape. Hierbei sollten Sie auf die Seitenbetreiber zugehen, damit die Inhalte entfernt werden. Sobald sich eine Seite im Ausland befindet wird es in vielen Fällen nicht so leicht den Betreiber zu belangen, dann sollten Sie Google die Seiten melden und sich überlegen, ob es Sinn macht rechtliche Schritte einzuleiten.
Rufschädigung durch falsche Suchanfragen
Wie „Firmenname + Betrug“ und einer dadurch entstehenden Manipulation der Autocomplete-Funktion, die bei der Suche nach Ihrer Firma hier das negative Keyword anzeigt. Ob diese Technik funktioniert – zumindest automatisiert – ist nicht genau nachzuvollziehen. Hierbei muss regelmäßig ein hohes Suchvolumen von Menschen erzeugt werden und es ist unwahrscheinlich, dass diese Technik nachhaltig funktioniert.
Rufschädigung durch negative und/oder gefälschte Rezensionen
Negative Rezensionen und PR, z.B. bei Bewertungsportalen, können die Rankings beeinflussen. Hierbei kam es zu mehr als einer Klage, die von Geschädigten gestellt wurde. Um darauf vorbereitet zu sein, müssen Sie immer regelmäßig die Portale im Blick behalten, auf denen Bewertungen für Sie abgegeben werden und möglichst schnell versuchen falschen Rezensionen entgegen zu wirken.
Hacking der Webseite
Zum Beispiel durch DDoS Angriffe, um Ihre Seite zu blockieren, Kunden vom Kaufen abzuhalten und negative Rankings bei Google auszulösen, da die Seite nicht erreichbar ist.
DDoS Attacken werden für Erpressungen genutzt und sind als Computersabotage strafbar und werden von außen gegen die Seite durchgeführt. Bei einem Hack Ihrer Seite nutzt der Täter Schwachstellen im System, wie z.B. Login-Formulare oder das Kommentarfeld einer Webseite und verschafft sich so Zugang zum Backend oder schlimmstenfalls direkt zum Server. Eine Technik kann sein ein „noindex,nofollow“ seitenweit einzufügen um die Crawler der Suchmaschine dazu aufzufordern die Seite nicht mehr zu listen.
Entfernen von echten Links
Eine weitere Technik ist es Seitenbetreiber, die auf Ihre Webseite verlinkt haben dazu aufzufordern den Link zu Ihrer Seite zu entfernen. Diese Form des Social Engineering wird entweder per E-Mail oder Telefon betrieben. Die Täter geben sich hier in der Regel für Sie oder als eine Agentur, die in Ihrem Auftrag handelt, aus. Beispiel:
- Eine Agentur wurde von einem Kunden beauftragt Links zu entfernen.
- Für diesen Prozess verwendeten sie eine Google-Wegwerfemail.
- Erstaunlicherweise fragten nur 4% der Webseitenbetreiber nach einer Verifizierung der Person (z.B. durch den Versand einer E-Mail von der Firmenadresse).
- 39% der Webseitenbetreiber entfernten den Link ohne eine Frage zu stellen!
Manche Social Engineers gehen einen Schritt weiter und versuchen die Links auf eine andere Seite umzuleiten, die sich sehr ähnlich anhört.
Wie Sie sehen, sind dies viele Punkte aus der Offpage-Optimierung – also gute Strategien für negative Ziele
Negatives SEO erkennen – Der Gefahr vorbeugen
Negatives SEO zu entdecken ist relativ schwer. Sie müssen die notwendigen Kennzahlen (KPI) im Auge behalten (Monitoring), die aktuellen Werte kontinuierlich mit historischen Werten vergleichen, überprüfen wohin verlorene Links verschwinden, ob Duplicate Content erstellt wird, oder schlechte Links aufgebaut werden.
Sie möchten vorbeugen gegen mögliche Angriffe, oder nachsorgen, mit einer Strategieentwicklung und Umsetzung, wie negatives SEO bekämpft werden kann? Sprechen Sie uns an!