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Warum Sie jetzt von Facebook Shops profitieren können

Am Anfang war der eher halbherzige Versuch von Facebook, einen rudimentären Shop in Facebook-Pages zu integrieren. Danach folgte Marketplace. Und dann? Jetzt wagt der Social-Media-Gigant einen ernstzunehmenden Vorstoß. Die Lösung lautet: Facebook Shops. Was Sie erwartet und was seitens Facebook und Instagram dahintersteckt? Erklären wir Ihnen hier.

Warum wird Facebook Shops jetzt gelauncht?

Die Antwort ist klar: Die Corona-Pandemie schränkt Händler aus allen Branchen und in allen Unternehmensgrößen massiv ein. Facebook macht sich Hoffnungen auf ein großes Stück des Umsatz-Kuchens. Und diese sind durchaus berechtigt. Durchschnittlich verbringen Menschen 79 Minuten pro Tag in sozialen Medien. Bei den 16- bis 19-Jährigen beträgt die Zeit sogar 150 Minuten. Davon gehen 72 Minuten an Instagram.

Facebook nutzt diesen Kundenzugang, um Anzeigen auf der eigenen Plattform sowie der Tochterplattform Instagram zu verkaufen. Auch wenn in diesen Produkte verkauft werden, sind die Möglichkeiten begrenzt. Facebook hat nur ein konkretes Produkt im Angebot. Nämlich nur das eine, das vom Händler per Ad beworben wird.

Was ist Facebook Shops?

Dabei handelt es sich um ein Shopping-Feature, das in erster Linie für Mobilgeräte konzipiert ist. Mit dessen Hilfe können Unternehmen einen kostenlosen Online-Shop auf Facebook und Instagram einrichten. Sie entscheiden selbst, welche Artikel sie präsentieren oder in sogenannten Produkt-Collections anbieten. Über WhatsApp, den Messenger oder Instagram Direct können Verbraucher Fragen zu den Produkten stellen und Händler stehen ihnen hilfreich zur Seite.

Facebook Shops steckt aktuell (Stand: September 2020) noch in den Kinderschuhen. Doch schon jetzt bietet es für Händler einige Möglichkeiten. Denn laut Stefan Edl ist Instagram die „Shopping Destination Nummer 1“. Edl ist Industry Manager im Bereich Fashion Retail and Public Affairs bei Facebook. Er weiß außerdem, dass 90 Prozent der Menschen bei Instagram mindestens einem Unternehmen folgen. Die Shopping-Möglichkeiten werden von den Verbrauchern gut angenommen, bis zu 130 Millionen Menschen klicken jeden Monat auf eine Shopping-Markierung. Entsprechend groß ist die Bereitschaft, neue Produkte zu entdecken.

Welche Möglichkeiten bietet Instagram Shopping aktuell?

Auf der von Facebook aufgekauften Plattform Instagram bietet das Shopping-Feature den Händlern derzeit Folgendes:

  • Shopping-Markierungen, mit denen Unternehmen Produkte aus dem eigenen Katalog in Stories und Feed markieren. Nutzer erfahren so mehr darüber.
  • Shops als natives Einkaufserlebnis, ein Schaufenster im Vollbildformat. Unternehmen können dort ihre Markengeschichte erzählen und Artikel präsentieren. Content trifft auf Shopping.
  • Collections, mit denen Händler in ihrem Shop-Profil ausgewählte Produkte rund um ein bestimmtes Thema anzeigen lassen.
  • Produktdetailseiten enthalten alle relevanten Informationen zu einem Artikel aus dem Produktangebot des Unternehmens, einschließlich Beschreibung, Preis, Fotos und Videos. Die Detailseiten zeigen außerdem Medien, in denen das Produkt auf Instagram markiert ist. Anwendungsfotos sind also nicht nur auf Amazon geschäftsfördernd.
  • Shopping Ads heben vorhandene Shopping-Beiträge von Unternehmen im Werbeanzeigenmanager hervor, um eine größere Zielgruppe zu erreichen.
  • @shop zeigt in Echtzeit die Interessen der Instagram-Community in Einkaufskategorien wie Mode, Beauty, Home-Deko etc. an. Ein internes Redaktionsteam stellt diese zusammen.

Und Facebook Shops?

So wie Instagram, TikTok oder Snapchat baut auch Facebook auf Feeds auf. Während die Plattform zunächst noch einen Freunde-Aktivitäten-Feed als Dreh- und Angelpunkt hatte, wandelte dieser sich thematisch Richtung Nachrichten. Sollte dieser Wandel auch in Richtung Shopping gelingen, öffnet das für Facebook neue Türen.

  • Im Live-Shopping gibt es schon seit Mai 2020 die Gelegenheit, Waren während eines Video-Livestreams zu kaufen.
  • Der Import größerer Datenmengen ist dank professionellem Datenmanagement über XML oder per Anbindung an Shopify und andere eCommerce-Schnittstellen bequem möglich. Diese sind meist bei kleineren bis mittleren Händlern weit verbreitet.
  • Aus Facebook Ads können Kunden auf komplette Shops zugreifen und auch andere Produkte als die beworbenen kaufen. Das rentiert sich für die Händler nicht nur wegen der volleren Warenkörbe, sondern ebenso aufgrund der ansteigenden Klickrate auf Anzeigen.
  • Bei Facebook Shops ist in Zukunft die Nutzung des hauseigenen Checkouts sowie die Umleitung auf die Händler-Website möglich. Das senkt die Transaktionsgebühren für Verkäufer und bringt ein breites Sortiment auf Facebook. Es besteht sogar die Möglichkeit, dass Händler den facebook-internen Checkout aktivieren. Was das bedeutet? Eine höhere Conversion Rate!
  • Das passgenauere Ausspielen von Produktanzeigen sowie die personalisierte Zusammenstellung des Feeds wird für Kunden im Shops-Bereich ermöglicht. Durch die hohe Menge an verfügbaren Artikeln kann Facebook für jeden Nutzer individuell und zielgenau einschätzen, was ihm gefällt.

Die Moral von der Geschicht‘?

Mit Facebook Shops verbessert das Social-Media-Netzwerk die Datenbasis an Nutzern und behält Budget, das sonst an Amazon Advertising gehen würde. Es nutzt seinen Kundenzugang bedeutend besser und schafft Grundlagen, um diesen weiter auszubauen.

Facebook Shops rentiert sich gerade in Zeiten der Corona-Pandemie, in denen ein Verkauf im stationären Einzelhandel gar nicht stattfinden kann. Kleinere Unternehmen ständen ohne diese Möglichkeit vor dem Aus.

Mit dem neu ausgerollten Feature könnte der Netzwerk-Gigant eine ernstzunehmende Konkurrenz für Marktplätze wie Amazon oder eBay darstellen.

Was bedeutet das für Sie?

Sind Sie Händler mit einem eigenen Online-Shop? Als solcher können Sie von der weit verzweigten Reichweite Facebooks profitieren. Denn die Einrichtung eines Online-Shops bei Facebook ist für Verkäufer kostenlos. Laut Mark Zuckerberg seien die einzigen Gebühren für Bezahlfunktionen fällig.

Profitieren Sie auch von der Verknüpfung der verschiedenen Dienste. Lassen Sie Kontaktanfragen von Ihren Kunden per WhatsApp, Facebook Messenger oder Instagram Direct bei sich eintrudeln. Das erhöht die Nähe zum Käufer ungemein. Und schafft Vertrauen.

Doch damit sind wir keineswegs am Ende angelangt: Das Zauberwort lautet „Augmented Reality“. Mit dessen Hilfe können Kaufinteressierte Kleidung oder Brillen anprobieren oder testen, wie ein Möbelstück in den eigenen vier Wänden aussieht.

Der Platzhirsch unter den Social Media Networks fügt ein weiteres Feature ein, um die eigenen Einnahmen effektiv zu steigern. Und auch Instagram wird dabei nicht außen vor gelassen: Sowohl über Facebook Shops als auch über Instagram Shopping lässt sich ein Call-to-Action einbauen. Darauf aufbauend sind bereits 92 Prozent der Nutzer aktiv geworden und haben ein auf Instagram gesehenes Produkt erworben.

Maria Scherzog
Online-Marketing

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