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Google Analytics 4 – Neue Möglichkeiten für Webanalysten

Im Netz sind viele Daten unterwegs. Ein Teil davon kann Ihnen als Shopbetreiber einen Vorteil bringen: die Analysedaten Ihrer Website. Der Klassiker? Google Analytics. Umfassende Statistiken geben dem Anwender einen Überblick über Besucheranzahl, Conversionrate und vieles mehr. Wie immer im Netz entwickelt sich auch dieses Programm weiter: Google Analytics 4 ist die neueste Version des beliebten und kostenlosen Tools. Lohnt sich ein Upgrade? Ist die neue Generation zukunftsweisend? Und vor allem: Was bringt sie Ihnen als Shopbetreiber?

Google Analytics – Das Top-Tool vom Internet-Riesen

Daten über Daten – wichtige Informationen über potenzielle Kunden. Um diese Daten von der eigenen Website oder dem Online-Shop zu erfassen, ist ein Webanalyse-Tool notwendig. Google Analytics ist eines, auf welches viele zurückgreifen. Die Basisversion ist kostenfrei und bietet viele nützliche Funktionen. Mit diesem mächtigen Tool überwachen Sie die Performance Ihrer Marketing-Kanäle und -Strategien, erhalten Informationen zu einer Vielzahl an technischen Details und vieles mehr. Wie reagieren die Kunden auf Ihren neuen Newsletter? Welcher Browser hat Probleme mit meinem Shop? Mit Google Analystics 4 hat Google nun eine neue Version für das beliebte Tool auf den Markt gebracht. Die gilt es nun zu erkunden: Wo liegen die Unterschiede zu Universal Analytics? Für wen lohnt sich das Upgrade? Und was hat es mit dem neuen Echtzeitbericht auf sich? Wir klären Sie auf.

Woher kommt Google Analytics 4 eigentlich?

Seinen Ursprung hat GA4 in der mobilen Welt: Das Tool basiert nämlich auf Firebase, einer Entwicklungs-Plattform für mobile Apps und Webanwendungen. Dieses wurde 2014 von Google aufgekauft und seitdem stetig weiterentwickelt. Zu Firebase wurde 2016 dann eine separate Version eines Analyse-Tools hinzugefügt, welches den Fokus auf mobile Anwendungen hat und einen nutzerzentrierten Ansatz verfolgt. Firebase Analytics hat das Tracking im Bereich mobiler Anwendungen revolutioniert und die Messlatte deutlich höher gesetzt.

Im Jahr 2019 wurde dieser Ableger erstmalig in die Google Analytics-Plattform integriert. Anfangs hieß der neue Dienst noch App + Web Property. In Fachkreisen wurde er jedoch schon „Google Analytics v2“ genannt, da es ein komplett neues System zur Analyse von Websites sowie von Multichannel-Systemen bereitstellte.

Das auf den User ausgerichtete Tracking wurde damit auch ins Web gebracht – eine andere Form der Analyse, die grundsätzlich auf die Nutzer von Smartphones ausgelegt war. Aber das sollte es noch nicht gewesen sein für das „neue“ Google Analytics. So wurde die Analyse-Plattform um weitere Features erweitert, bis es im Oktober dann offiziell wurde: Aus der Web + App Property ist offiziell Google Analytics 4 geworden.

Google Analytics 4 – eine Weiterentwicklung?

Google Analytics liefert eine große Bandbreite wertvoller Informationen, die Sie nutzen können, um Website oder Online-Shops zu optimieren. Höhere Conversions, eine längere Aufenthaltsdauer, mehr Interaktion und Co. sollen vor allem zu mehr Umsatz führen. Dabei möchte Google Analytics 4 Property eine noch größere Unterstützung bei der Untersuchung der Usability Ihres Shops sein. Einige neue Funktionen gegenüber der Vorgängerversion Universal Analystics sind dabei für Ihr Online-Business relevant:

  • Automatische Eventerfassung: In der Standardeinstellung erfasst ein Google Analytics 4-Stream automatisch verschiedene Interaktionen des Nutzers (Scrolling auf der Website, Klicks auf externe Links, Download von Dateien, Benutzung der Suchfunktion, Engagement mit eingebetteten YouTube-Videos)
  • Konsolidierung von Web- und App-Anwendungen: Während es in Universal Analytics nicht möglich war, die Daten einer Webanwendung und einer mobilen App in einer Property zu bündeln, ist das bei Google Analytics durch die Nutzung von Datenstreams problemlos machbar. Dadurch erhält man nun eine plattformübergreifende Datenanalyse.
  • Anreicherung von Daten durch maschinelles Lernen: Die Daten in Google Analytics 4 werden mit Daten aus verschiedenen Machine Learning-Algorithmen angereichert, um eine optimierte Datenanalyse zu ermöglichen.
  • Der neue Analyse-Hub: Mit diesem Tool erhalten Sie mächtige und umfangreiche Werkzeuge zur Visualisierung Ihrer Daten wie Trichter-Visualisierungen, Pivot-Tabellen oder Streudiagramme.
  • Bessere Datenkontrolle: Über diverse Einstellungen haben Sie die Möglichkeit, die Erfassung der Daten (auch landesspezifisch) kontrolliert zu steuern, gezielt zu löschen und in gewissen Umfang zu steuern, welche Daten Google von Ihnen erhält.
  • Filterung der Daten on demand: Während man in Universal Analytics die vorhandenen Daten nur eingeschränkt (und umständlich) filtern konnte, hat man in Google Analytics 4 nun mit dem Analyse-Hub umfangreiche Möglichkeiten zur Filterung der Daten on demand.
  • Privacy by design: Google hat im Zuge der verschiedenen Datenschutzregeln nun reagiert. Die Daten der Nutzer werden nun automatisch anonymisiert, zusätzlich soll in naher Zukunft Tracking ohne Cookies und andere Identifizierer als Standard definiert werden.

Ein großer Unterschied kristallisiert sich besonders in dem bisher gesetzten Fokus heraus: Bisher lag bei Universal Analytics der Schwerpunkt auf den Sitzungen. Dieser hat sich mit der neuen Version auf den Nutzer verschoben und ermöglicht Ihnen einen umfassenden Blick in die Customer Journey Ihrer Besucher – und das plattformübergreifend!

Und besonders wichtig seit den neuen Cookie-Richtlinien: In Google Analytics 4 kann auch jetzt schon ohne Cookies getrackt werden. Der Google Consent Mode ist zwar derzeit noch im Beta-Stadium, kann aber schon aktiv genutzt werden. Das gefällt dem Online-Marketing-Herz! Haben Sie in Universal Analytics individuelle Ziele festgelegt? Das ist natürlich auch in der neuen Version möglich und kann problemlos auf die neue Analyse-Plattform portiert werden.

Hier wird ein eventbasierter Ansatz verfolgt: Von der Website oder von Ihrer App aus werden Ereignisse der Benutzer erfasst, an Google Analytics 4 gemeldet und können dann dort mit einem Klick als Zielvorhaben festgelegt werden.

GA4 und UA – Die Unterschiede im Überblick

In der folgenden Übersicht haben wir die kleinen und größeren Unterschiede zwischen Google Analytics 4 und Universal Analytics für Sie prägnant zusammengefasst:
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Was diese Unterschiede für Ihre Arbeit mit dem neuen System genauer bedeuten? Auch darauf gehen wir noch genauer ein.

UA vs. GA4 – Nutzer vs. Sessions

Der wohl größte Unterschied zwischen GA4 und UA liegt bei der Art der Datenbewertung und-anzeige. Die neuen Berichte und Analysen sind grundsätzlich auf die User ausgerichtet und entfernen sich von der sitzungsbasierten Datendarstellung in Universal Analytics.

Fokus auf den Nutzern in Google Analytics 4

Die neue Aufteilung der Berichte ermöglicht nun einen umfassenden Einblick in die Besucher Ihrer Website. So können verschiedene Nutzergruppen deutlich leichter identifiziert und das Kaufverhalten analysiert werden.

Durch die geräteübergreifende Analyse und die Zusammenführung der Daten aus Web und Mobile Apps erhalten Sie ein detailliertes Bild über Ihre Zielgruppen. Pfade, Segmentüberschneidungen und mehr heben die Analyse der Customer Journey aufs nächste Level. Das jedoch nur, wenn das Tool vollständig funktioniert und professionell eingesetzt wird.

Propertys in Google Analytics 4

Good to know: Falls Sie noch kein Kenner im Bereich Google Analytics sind, hier ein kleiner Exkurs über die Propertys. Dabei handelt es sich um Datensammelstellen. In Google Analytics 4 und Universal Analytics werden diese unterschiedlich dargestellt:

Bei UA entstammen die in einer Property gesammelten Daten immer nur aus einer einzelnen Quelle, also einer Website oder einer mobilen App. Für jede Website oder jede App gibt es in Universal Analytics dementsprechend eine eigene Property mit abgekapselten Daten. Eine Zusammenführung der Daten ist nur durch Visualisierungstools möglich.

Bei GA4 ist das anders: Dort benötigen Sie für ein Projekt jeweils nur eine Property. Diese ist plattformübergreifend und sammelt über Datenstreams die entsprechenden Daten. Sie können beliebig viele Streams hinzufügen, beispielsweise aus verschiedenen Android- und iOS-Apps. Die Berichte dieser Datenstreams laufen dann gemeinsam in die Property hinein und können zusammen analysiert werden.

Wo liegt der Unterschied?

Wie bei vielen Aspekten zwischen GA4 und UA liegt es im Auge des Betrachters, welche Art der Datensammlung man bevorzugt. Viele separate Propertys oder eine mit dem Blick aufs große Ganze? Unser Experte sagt: Durch die Zusammenführung der Daten aus Web- und mobilen Anwendungen kann die Customer Journey gemeinsam und geräteübergreifend dargestellt und analysiert werden. Dies ist ein riesiger Vorteil, da die Konsolidierung der Daten über ein Visualisierungstool immer anfällig für Fehler ist. Ein kleiner Fehler kann hier eine große Auswirkung auf Entscheidungen haben.

Google Analytics 4: Das Upgrade

Nun haben wir viel über GA4 erzählt. Aber wie kommt man an die neuen Funktionen heran? Das Upgrade ist kein Hexenwerk und mit unserer Unterstützung im Nu erledigt. Wenn Sie bereits mit einer anderen Google Analytics Version gearbeitet haben, können Sie ein Upgrade auf Google Analytics 4 Property durchführen. Das Praktische daran ist, dass die Propertys aus Universal Analytics erhalten bleiben. So ist das Upgrade einfach und ohne viel Aufwand gemacht. Dadurch werden vorher getätigte Konfigurationen migriert.

Sofort komplett upgraden? Halt, Stopp!

Unser Experte empfiehlt jedoch, Universal Analytics noch nicht aus der Toolbar zu entfernen und keine Upgrades durchzuführen. Stattdessen ist es ratsam, UA und GA4 parallel laufen zu lassen. Die neue Version ist immer noch eine Beta-Version und – wie typisch für solche – muss einiges durch Google noch angepasst und erweitert werden. Das Programm läuft noch nicht ganz rund und bietet noch nicht das Potpourri, das wirklich in ihm stecken könnte. Es steckt zunächst noch in den Kinderschuhen und muss das Laufen ohne Stolpern noch lernen.

Abwarten und UA genießen, solange es noch geht

Ein komplettes Upgrade auf Property kann derzeit noch zu Datenverlusten und weiteren Problemen führen. Die Übergangsphase der Tools beträgt zwei Jahre – es bleibt also Zeit, um das neue System kennenzulernen. Dirk arbeitet sich langsam durch das neue Programm und lässt Universal Analytics gleichzeitig laufen. So profitiert er von beiden Tools und kann die besten Eigenschaften zusammenfügen. Seien Sie wie Dirk. Seien Sie schlau. Lassen Sie die Propertys einfach parallel zueinander laufen. So lernt man das neue Tool auch Schritt für Schritt kennen und muss nicht gleich ins kalte Wasser.

Google-Expertin Krista Seiden selbst sagt: Für einen kompletten Umstieg ist es noch zu früh. Sie möchten es wagen? Lassen Sie sich von uns beraten – wir nehmen die Übergansphase in die Hand und richten für Sie Google Analytics 4 professionell ein.

Google fokussiert sich auf GA4

Google Analytics vier ist zwar noch nicht ausgewachsen, aber auf dem besten Weg dahin. Google konzentriert sich von nun an ausschließlich auf die Weiterentwicklung von Google Analytics 4 und steckt Updates nur noch in diese Version. Universal Analytics bleibt, was das angeht, von nun an auf der Strecke. Neue Features gibt es in der Zukunft für die neue Analyse-Plattform. UA soll in Zukunft ausgedient haben und irgendwann komplett abgelöst werden. Bis es so weit ist, können Sie seine Funktionen aber noch in vollem Umfang nutzen.

Trotzdem: Ein frühzeitiger, partieller Umstieg ist empfehlenswert. Denn wenn Sie sich nun auf Universal Analytics und Ihrem Können im Umgang mit der Plattform ausruhen – und es kommt zu einem Shutdown von UA? Dann kann es sein, dass Sie plötzlich ohne Daten dastehen. Ein nahtloser Übergang ist bisher noch nicht in Aussicht.

Deshalb: Seien Sie kein schneller Forrest Gump, sondern setzen Sie ein wenig auf Gemütlichkeit und einen langsamen Umstieg. Gut Ding will Weile haben – so ist es auch mit Google Analytics 4. Unser Tipp: Stellen Sie bereits jetzt einige Basis-Setups in GA4 ein. Einige Daten kann man derzeit schon migrieren. Und dort warten viele praktische innovative Funktionen auf Sie.

Fazit

Alles in Allem hat Google mit GA4 eine Plattform erstellt, die Analysen mit einer komplett neuen Ausrichtung ermöglicht. Webanalysten haben hier ganz andere Möglichkeiten, Daten zu sammeln. Nutzer oder Sessions? Das muss jeder Marketer für sich entscheiden. Auf Dauer bleibt aber nur die Lösung des Umstiegs auf GA4 – nicht zu schnell, aber auch nicht zu langsam. Gehen Sie mit Google Analytics 4 Propertys auf Tuchfühlung und lernen Sie es sozusagen im Beta-Tempo kennen. Wie so oft gilt es, manche Dinge mit Vorsicht zu genießen. So ist es auch bei GA4. Alles in einer angemessenen Dosis – und UA dabei vorerst nicht aus den Augen verlieren.

Zur Zeit könnte man sagen: Das perfekte Duo macht’s!

Neues Programm, neue Buttons, neue Features – Chaos? Der Umstieg von Classic Analytics auf Universal Analytics hat Ihnen 2015 schon Kopfschmerzen bereitet? Besser nicht! Wir helfen Ihnen gerne bei der Einrichtung des Tools. Möchten Sie vor einem Setup Ihre Möglichkeiten kennenlernen? Unser Online-Marketing-Team stellt gemeinsam mit Ihnen eine zielgerichtete Strategie auf, die Ihr Unternehmen nach vorne bringt.

Anna Humpert
Online-Marketing

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