Woher kommt der meiste Traffic für Ihre Webseite? Google oder Facebook?
Woher kommen Ihre Besucher? Wenn Sie dies bei Ihrem eigenen Webshop untersuchen (z.B. durch Google Analytics) können Sie sehr gut nachvollziehen, welche Quellen Ihnen die meisten Besucher auf Ihrer Seite bescheren und welche Nutzer bei Ihnen einkaufen.
Die Entwicklung von Besucherströmen ist interessant zu beobachten, da dies Veränderungen von Benutzerverhalten beschreibt. Die Firma Parse.ly bietet Publishern Webanalysen (Seiten wie Mashable, Business Insider, etc.) und fasst die dort gewonnenen Informationen in regelmäßigen Abständen mit Ihrem Authority Report zusammen.
Im Juni diesen Jahres hat Facebook zum zweiten Mal die Nase gegenüber Google bei den Besuchern vorn, die auf Medienportale (Magazine, Newsseiten) weitergeleitet werden.
Dies liegt nicht daran, dass immer weniger Menschen Google benutzen, um nach News zu suchen, sondern daran, dass immer mehr Besucher über Facebook auf Newsseiten aufmerksam werden.
Der Anteil von Besuchern, die über Facebook auf News Seiten und Magazinen landen, ist seit April 2012 von 10% auf knapp ca. 40% gewachsen (Die aktive Benutzerzahl Facebooks wuchs in diesem Zeitraum von ca. 900 Millionen auf ca. 1.5 Milliarden).Google schwankt hier in diesem Zeitraum konstant zwischen 30%-50%.
Warum steigt der Facebook Traffic immer weiter?
Immer mehr Menschen benutzen Facebook, waren es früher nur die Kinder, sind es heute die Familien bis hin zu den Großeltern – wobei die Kinder neue Netzwerke entdecken (z.B. Snapchat oder Instagram), damit sie sich frei von den wachsamen Augen Ihrer Familien bewegen können.
Die Timeline ist das Herzstück von Facebook, welche den Nutzer auf der Seite mit Informationen versorgt und neben den sozialen Kontakten immer wieder auf die Seite lockt. Die News und Informationen, durch eigenständig angelegte Abos und Beiträge von Freunden, sind ein Teil der Timeline– und je nach Weltlage und Interesse, wird schnell auf diese Beiträge geklickt und ein Artikel außerhalb von Facebook gelesen.
Hierbei findet in den meisten Fällen selten ein Konsum von alten, bestehenden Artikeln statt, wie es bei News Portalen durch organische Suche der Fall sein kann. Stattdessen werden aktuelle News verbreitet und gelesen, aber auch schnell wieder vergessen.
Der Unterschied zwischen Google und Facebook Traffic
Google und Facebook Traffic unterscheiden sich stark.
Bei Google Traffic hat der Nutzer eine Suchintention, d.h. er möchte Informationen zu einem bestimmten Thema, oder sucht nach einem Artikel, den er kaufen möchte. Google hilft ihm hierbei schnell an sein Ziel zu kommen. Durch individualisierte Suchanfragen ist dies sehr hochwertiger Traffic, der auf Ihrer Seite sehr gut konvertieren und Umsätze erzeugen kann. Egal ob durch SEO, der Suchmaschinenoptimierung, oder SEA, dem Schalten von Adwords.
Facebook Traffic ist anders. Natürlich kann auch hiermit Geld verdient werden, allerdings eignet er sich mehr dazu Meinungen zu bewegen, zu informieren und eine Marke zu positionieren, wie auch Fans die Möglichkeit zu geben die Reichweite dieser Marke zu vergößern.
Die richtige Strategie ist der Schlüssel, damit die Interaktion mit den Nutzern zu einem Mehrwert für beide Seiten führt. Für viele Branchen, wie z.B. die erwähnten News Seiten, ist Facebook Traffic inzwischen ein sehr wichtiger Anteil an den Besucherströmen.
Jede Änderung an der Timeline, die es schwerer macht den eigenen Content an den Nutzer zu bringen (Stichwort: Facebook Reichweite), führt zu schmerzhaften Einschnitten oder größeren Budgets mit denen der Traffic bei Facebook bezahlt werden muss.
Die Frage ist also nicht entweder/oder, sondern sowohl/als auch. Wenn Sie beim Traffic nur auf eine Strategie setzen laufen Sie immer Gefahr, dass die Besucherströme in Ihrem Webshop einbrechen, wenn Veränderungen, sei es durch Nutzerverhalten oder Plattform Veränderungen, eintreten.
Die Traffic Strategie für Ihren Online Shop
Online Marketing ist heute nicht mehr nur auf einer Seite zu betreiben und wer sich nur auf eine Traffic Quelle verlässt, der hat verloren (erinnern Sie sich noch an MySpace, oder das deutsche StudiVZ?). Traffic ist eine Ressource und dieses hat einiges mit natürlichen Rohstoffen gemein:
- Neue Quellen können neuen Traffic bringen
- Alte Quellen können versiegen
- Auch bei alten Quellen können neue Vorkommen entdeckt werden
- Der Bedarf an einer Quelle kann durch Überangebot sinken
- Je größer die Konkurrenz, umso schwerer ist es profitabel zu agieren
Qualitativ hochwertige Links und Social Signals, also Belege dafür, dass Nutzer über Sie und Ihre Marke sprechen, sind Faktoren die Vertrauen wecken. Gleichzeitig ist aber auch die technische Suchmaschinenoptimierung, SEA, Content Marketing oder die Nutzung von Newslettern gut geeignet, um neue Kunden zu gewinnen oder alte Kunden zu reaktivieren.
Hierbei sollte der Fokus auf Ihrer eigenen „Webimmobilie“ liegen, nämlich Ihrem Onlineshop und Blog. Die anderen Kanäle sollten hauptsächlich dazu genutzt werden, um diese zu stärken.
Verlassen Sie sich nicht nur auf eine Herkunft der Besucher (SEO, Social, etc.), beobachten Sie, in welcher Phase sich die jeweilige Trafficquelle befindet und ob es profitabler ist eine neue Quelle zu erschließen, überprüfen Sie Ihr Inbound Marketing und im Zweifelsfall, beauftragen Sie jemanden der genau in diesen Bereichen auf dem Laufenden ist und Ihnen dabei hilft neue Besucher in Ihren Webshop zu leiten.