Der Checkout-Prozess: Auf der Zielgeraden bloß nicht schlapp machen
Die Zahlen dazu, wie viele Online-Einkäufe beim Checkout abgebrochen werden, fallen unterschiedlich aus. Fakt ist aber: Sie sind hoch. Der Wert der Abbruchrate bewegt sich zwischen 70 und 80 Prozent. Viel zu hoch, wenn es nach den Händlern geht. Ein perfekter Checkout-Prozess ist ein hervorragender erster Schritt, um die Anzahl zu reduzieren. Denn Warenkorbabbrüche im Onlineshop möchte wirklich niemand.
Es gibt viele gute Gründe für eine Optimierung des Checkout-Prozesses. Teils bauen diese auch aufeinander auf: Denn ist der Bestellvorgang bis zum letzten Klick eine runde Sache, kann das die Conversion Rate und somit den Umsatz erhöhen. Es stärkt zudem das Vertrauen der Kundschaft, wenn sie merkt, dass der Aufbau einer Website durchdacht ist und ihre Funktionen sicher sind. Im Idealfall bleiben Kund:innen dem Shop treu und shoppen daraufhin auch weitere Male dort. Unterm Strich bringt es wenig, wenn viele Personen den Shop besuchen und ihren digitalen Einkaufwagen befüllen, um ihn dann metaphorisch an der Kasse stehen zu lassen und aus dem Laden zu verschwinden.
So wie Onlineshops individuell sind, sind es auch Checkouts. Dennoch gelten einige allgemeine Regeln und Tipps, die dabei helfen, dass die Kassen klingeln und der Kaufabbruch vermieden wird:
In der Kürze liegt die Würze
An dieser Stelle des Bestellvorgangs ist eher Schlichtheit gefragt. Durchbrechen Sie nicht den Fokus der potenziellen Käufer:innen, indem Sie hier unnötigen Input platzieren. Stattdessen sollte in aller Knappheit zu finden sein, was dort stehen muss – aber nichts darüber hinaus. Einmal abgelenkt kehrt die Person womöglich nie wieder zurück zu diesem Punkt. Halten sie es also verständlich und übersichtlich, und zwar auf sämtlichen Endgeräten. Die Darstellungen müssen auch auf kleinen Bildschirmen und in mobiler Ansicht klar und intuitiv bedienbar sein. Hinzu kommen schnelle Ladezeiten, denn jede Sekunde des Wartens erhöht die Wahrscheinlichkeit eines Zögerns – und somit eines Kaufabbruchs.
Viel hilft viel – die Zahlungswege im Checkout-Prozess
Es kann nicht genug betont werden, dass User:innen durch ihre Internetnutzung einen gewissen Komfort gewöhnt sind. Das spiegelt sich auch im Bezahlvorgang wider. Wollen sie gerade bezahlen und stellen dann fest, dass sie keine oder nur eine kleine Auswahl bei den Zahlungsmethoden haben, reicht das oft aus und sie sind weg: Warenkorbabbruch. Untersuchungen legen nahe, dass rund eine von drei digitalen Bestellungen wegen fehlender Lieblingszahlungsart abgebrochen wird. In der Regel gibt es einen konkurrierenden Anbieter, der genau die gewünschte Zahlungsart bereitstellt. Denken Sie neben Vorkasse, PayPal, Rechnungskauf und Co. auch an BNPL-Lösungen, die sich wachsender Beliebtheit erfreuen. So geben Sie der Kundschaft noch mehr Freiheiten und nehmen die Hürde, dass diese eventuell kurzfristig weniger Geld zur Verfügung haben.
Wie sieht es mit der Zahlungsintegration aus?
Nachdem das „Was“ in Bezug auf die Zahlungsmethode geklärt ist, bleibt die Frage nach dem „Wie?“. Denn in Zeiten von Phishing oder gar Hackerangriffen, sind auch viele Kund:innen vorsichtig geworden. Es kann eine gute Unterstützung für das Vertrauen in Ihren Shop sein, wenn Sie bekannte Zahlungsdienstleister im Sinne des Corporate Designs integrieren. Bestenfalls wird Ihre Kundschaft zum Zahlen nämlich nicht auf eine externe Seite weitergeleitet. Für Wiedereinkäufer:innen sollten die Zahlungswege besonders bequem sein, indem gespeicherte Entscheidungen und Daten wieder angeboten werden.
Unkompliziert einlösbare Codes und Aktionen
Im Checkout sollte – insofern es nicht schon zuvor die Option gab – auch ein Formularfeld für die Eingabe von Aktions- bzw. Rabattcodes vorgesehen sein. Dass der Vorgang reibungslos funktionieren muss, ist selbstredend. Gleiches gilt bei Bestandskunden, die bei jeder Bestellung einen Treuerabatt erhalten. Am besten wird der Kundschaft nach dem erfolgreichen Einlösen nochmals angezeigt, wie viel Geld sie bei ihrer Bestellung sparen. Das steigert das gute Gefühl, ein Schnäppchen zu machen und bestärkt sie beim Kaufabschluss.
Die meisten Personen, die im digitalen Verkauf tätig sind, nutzen den E-Commerce auch für den Einkauf – ob nun privat oder beruflich. Prägen Sie sich die Erfahrungen, die Sie dabei machen, gut ein und merken Sie sich, was daran Sie gut oder schlecht fanden. Hatten Sie das Gefühl, dem Anbieter vertrauen zu können? Oder haben Sie den Einkauf trotz Kaufabsicht abgebrochen?
Sicherlich ist auch Ihnen schon mal etwas besonders aufgefallen. Sowohl positive als auch negative Ausreißer bieten Ihnen die Chance, daraus zu lernen. Haben Sie sich im letzten Schritt über hohe Versandkosten geärgert, weil es den Anschein machte, als würde aus Deutschland versendet, aber der Shop war in einem anderen Land ansässig? Oder Sie entdecken erst nach der Zustellung eines unzufriedenstellenden Produkts, dass die Rückgabekonditionen utopisch sind? Mit offener Kommunikation und der Bereitstellung aller relevanten Informationen können Sie Vertrauen schaffen und bestärken. Nützliche Angaben bzw. Elemente sind:
- Versandkosten
- Lieferzeiten
- Sicherheitszertifikaten
Wird das alles anzeigt – bestenfalls im Rahmen der eigenen CI –, sind Sie auf einem guten Weg: Machen Sie Ihren Checkout zum Komfort-Bereich, in dem Nutzer:innen nicht (mehr) abspringen und vermeiden Sie so ärgerliche Warenkorbabbrüche – für einen optimierten und userfreundlichen Kaufprozess.
Dabei gilt wie überall in der digitalen Welt, dass Stillstand umgangen werden sollte. Ist ein hervorragender Checkout-Prozess erstellt, ist das großartig. Vor allem, wenn sich der positive Effekt auch in den Zahlen widerspiegelt. Nichtsdestotrotz befindet sich alles im regen Wandel, sodass regemäßig Analysen des Kaufverhaltens und zugehörige Anpassungen fortwährend dazugehören.
Haben Sie Probleme dabei, die eigenen Änderungswünsche im Checkout umzusetzen? Die Entwicklungs- und Online-Marketing-Profis von DIXENO helfen Ihnen gerne weiter!