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10 grundlegende Aspekte für Digitalisierung und Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit ist modern, Digitalisierung ist modern. Können diese beiden offenbar so unterschiedlichen Themen dennoch zusammengefasst werden? Inwiefern ist digital auch nachhaltig? Wie können Sie Ihren Online-Handel nachhaltiger für Mensch, Tier und Umwelt gestalten? Am Ende steht dann die digitale, klimaneutrale und nachhaltige Wertschöpfung. In diesem Blogbeitrag nehmen wir Sie mit und erklären Ihnen in 10 grundlegenden Aspekten, warum digital auch nachhaltig sein kann.

Ressourcenschonend produzieren? Wie geht das?

Die globalen Herausforderungen des Klimawandels sind für Unternehmen vielseitig: Das fängt bei der Digitalisierung von Produktionsstätten sämtlicher Branchen an und endet bei der Verkleinerung des CO2-Fußabdrucks. Welche Möglichkeiten gibt es, Digitalisierung und Nachhaltigkeit miteinander zu verknüpfen?

Schon heute gibt es Unternehmen, die auf eine effizientere und ressourcenschonendere Produktion in Fabriken hinarbeiten – sei es durch Software oder die nachhaltige Erzeugung und Übertragung von Energie. An dieser Stelle kommt häufig Wasserstoff ins Spiel. Was bisher noch nach Zukunftsmusik klingt, könnte schon morgen Realität sein. Wichtig ist auch eine intelligente Verteilung von Wind- und Solarenergie.

Wirtschaftswachstum at its best – Nachhaltig und digital

Damit die industrielle Transformation in Richtung Wasserstoff, Solar- und Windenergie gehen kann, müssen diese Energiegewinnungsmöglichkeiten finanziert werden. Und genau dafür braucht es ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum. Andernfalls endet das Abenteuer „digitale Nachhaltigkeit“, bevor es überhaupt begonnen hat.

Nachhaltigkeit bringt Wachstum und neue Geschäftschancen.

Warum? Durch die Digitalisierung wird es Unternehmen sämtlicher Branchen ermöglicht, ressourcenschonend und energieeffizient zu produzieren, ohne etwas von ihrer Produktivität einbüßen zu müssen. Auf diese Weise wird der CO2-Abdruck transparent gemacht und kann langfristig gesenkt werden.

Dekarbonisierung: Was bedeutet das eigentlich?

Dekarbonisierung bezeichnet den Vorgang, mit dem der CO2-Ausstoß reduziert und folglich der CO2-Fußabdruck verringert wird. Gerade Unternehmen haben hier eine Vorbildfunktion für ihre Kunden. Die Angst vieler: Die Umstellung auf eine klimafreundliche(re) Produktion ist eine umständliche und scheinbar unlösbare Aufgabe. Hier erfährst du, warum diese Sorge unbegründet ist und wie die Dekarbonisierung auf den Weg gebracht werden kann.

Das spricht für eine Reduzierung des CO2-Ausstoßes und -Fußabdrucks

Ein so aktuelles Thema betrifft nicht nur Global Player, sondern auch kleine Unternehmen. Denn Klimaschutz geht uns alle an und bewegt Kund:innen und Mitarbeiter:innen zu gleichen Teilen. Immer mehr Menschen beziehen das Engagement von Marken und Herstellern in puncto Umweltschutz mit ein. Und auch die Identifizierung und somit Bindung von Mitarbeitenden mit einem Unternehmen kann gesteigert werden, wenn klimaschützende Maßnahmen ergriffen werden.

Wann gilt ein Unternehmen als klimaneutral?

Grundsätzlich darf es bei der Produktion keine klimaschädlichen Treibhausgase verursachen. Passiert das doch, müssen diese Emissionen vollständig ausgeglichen werden. Einschließlich aller menschlichen Aktivitäten wie Geschäftsreisen, Veranstaltungen usw.

Was kostet die Investition in eine CO2-neutrale Produktion?

Einen genauen Preis gibt es nicht – zumindest nicht pauschal. Und gerade energieintensive Branchen haben es schwer, ihren Fußabdruck zu reduzieren oder gar ganz zu beseitigen. Die Kosten dieser Transformation hängen unter anderem davon ab, wie schnell das Unternehmen handelt und wie viele Maßnahmen es trifft. Die Aufwände können mittels eines individuellen Konzeptes auf einen bestimmten Zeitraum verteilt werden.

Unterm Strich lohnt sich eine Dekarbonisierung auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten. Hohe Kosten können durch niedrigere Ausgaben für den Energieverbrauch ausgeglichen werden – und das nach einigen Jahren. Das öffentliche Interesse am Klimaschutz steigert zudem die Wettbewerbsfähigkeit. Nachhaltigkeit ist also auch für das Marketing eine regelrechte Goldgrube. Sollten Sie an einer professionellen Unterstützung Ihrer Marketingaktivitäten interessiert sein, schauen Sie doch auf unserer Agenturseite vorbei.

Industrie 4.0 – Hier treffen Digitalisierung und Nachhaltigkeit aufeinander

Maschinelle Produktionen vernetzen sich mit selbstlernenden Systemen, sogenannten Smart Factories. Das Internet of Things (IoT) ermöglich diesen ständigen Austausch zwischen allen Beteiligten. Produktions- und Logistikprozesse werden miteinander verknüpft und ermöglichen eine digitale und nachhaltige Industrie.

Zusätzlich gelingt ein leichterer Einstieg in die Kreislaufwirtschaft. Diese soll als Wirtschaftsmodell der Zukunft in den Mittelpunkt treten. Denn noch immer verbraucht die Menschheit mehr Ressourcen, als die Erde innerhalb eines Jahres wieder herstellen kann. Im Jahr 2021 fiel dieser als Earth Overshoot Day bekannte Zeitpunkt auf den 29. Juli. Mit der Kreislaufwirtschaft sollen Unternehmen jeder Größe dabei unterstützt werden, Gewinne zu steigern und Ressourcen zu schonen. Natürlich wirkt sich ein Umschwung in Richtung Kreislaufwirtschaft auch auf Prozesse, Produkte und Geschäftsmodelle aus. Beispielsweise wird bei bestimmten Autoteilen auf die Verklebung verzichtet, weil diese es deutlich erschwert, Autos zu zerlegen und dem Materialkreislauf zurückzuführen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Aufbereitung und Wiederverwendung von Produkten und Materialien, das Remanufacturing. Dabei müssen die aus dem Markt zurückgeführten Teile zuverlässig identifiziert und bewertet werden. Zum Beispiel gibt es hierfür ein KI-basiertes Identifikations- und Bewertungssystem. Den Rest muss jedes Unternehmen selbst besorgen – aktuell fehlt vielerorts noch die Motivation sowie das nötige Know-how, um Teile und Materialien zurückzuführen. Doch auch in diesem Punkt gibt es Fortschritte: Genauer gesagt, Dienstleistungen, um aufzubereitende Produkte am Ende ihrer Nutzungsphase strukturiert aus dem Markt zurückzuführen und zu bewerten. Auf diese Weise kann auch die größte Herausforderung angegangen werden: die globale Angleichung der Standards und Bewertungsmaßstäbe.

Logistik 4.0 – Digital Logistics

Digital und nachhaltig: Das ist nicht nur bei den Smart Factories der Industrie 4.0 der Fall, sondern auch in der Logistik. Lieferketten laufen inzwischen weitestgehend digital ab. Als Unternehmer:in erhalten Sie durch die Digitalisierung neue Chancen für die Vernetzung und Automatisierung.

  • Warehouse-Management-Systeme,
  • künstliche Intelligenzen,
  • Blockchains, in denen kontinuierlich Datensätze in einzelnen Blöcken erweitert werden können,
  • intelligente Paletten und Behälter und
  • autonome Transportsysteme

bilden hier die zentralen Elemente der Logistik 4.0.

Liefer- und Wertschöpfungsketten sollen komplett digitalisiert werden. Dadurch können Unternehmen sie vollständig automatisieren und lückenlos überwachen. Der Nutzen? Die Ketten werden deutlich performanter.

Ob Sie lediglich mit interner Logistik zu tun haben oder ob es auch unternehmensexterne Prozesse mit Lieferanten, Herstellern, Logistikdienstleistern oder Groß- und Einzelhändlern gibt – Materialflüsse werden durch Digital Logistics optimiert und können ideal koordiniert werden.

Am Ende steht das Ziel einer Logistik, die sich weitgehend selbstständig steuert und organisiert.

Digitalisierung und Nachhaltigkeit: Das spricht für eine Logistik 4.0

Ist Digital Logistics, wie viele andere Aspekte digitaler Nachhaltigkeit, reine Zukunftsmusik? Nein, viele der grundlegenden Technologien gibt es bereits:

  • miteinander kommunizierende Behälter und Waren
  • Unterstützung von Mitarbeiter:innen bei täglichen Routinen durch Roboter, intelligente Regale und Datenbrillen
  • autonome Transportsysteme, die ökonomisch wertvolle Entscheidungen treffen, etwa hinsichtlich der Lieferroute oder der nächsten ressourcenschonenden Arbeitsschritte
  • intelligente Lkw, Container und Paletten für eine einwandfreie Lieferkette (Temperaturen, Lage, Lichteinfall etc.)
  • Sensoren zur Bestandsaufnahme und für den Anstoß von Nachbestellungen
  • Kommunikationsportale, die für mehr Transparenz und schlankere Prozesse sorgen

Das Ziel? Ein ganzheitliches und dennoch hochflexibles Management der digitalen Lieferkette(n) aus eigenständig agierenden Elementen.

Diese Technologien liegen der Logistic 4.0 zugrunde

  • Global Positioning System (GPS)
  • Barcodes
  • DataMatrix-Codes
  • Radiofrequenzindentifikation (RFID)
  • Sensoren
  • KI
  • Blockchain
  • Electronic Data Interchange (EDI)
  • Internet
  • Telematik
  • On-Premise- und Cloud-Architekturen
  • unterschiedliche Softwareanwendungen

Wann ist digital auch nachhaltig? Diese 10 Voraussetzungen verraten es Ihnen

Schon Anfang 2017 erschien in „Sustainability Science“ eine wissenschaftliche Publikation, auf der ein im Juli 2017 herausgebrachter Fachartikel fußt. In beiden Werken sind 10 Voraussetzungen der digitalen Nachhaltigkeit beschrieben. Dabei betreffen die ersten 4 Kriterien die Eigenschaften digitaler Güter, die nächsten 5 die des Ökosystems und das letzte Kriterium die Auswirkungen auf die Gesellschaft. Beispiele dafür, dass Digitalisierung und Nachhaltigkeit sehr wohl Hand in Hand gehen können, sind Wikipedia, Linux und OpenStreetMap.

  1. Ausgereift: Das digitale Gut muss qualitativ und ausgereift sein. Am Beispiel einer Softwarelösung: Sie muss hochwertig programmiert sein, korrekt und sicher funktionieren sowie die benötigten Anforderungen komplett abdecken.
  2. Transparente Strukturen: Damit digitale Güter auch nachhaltig sind, müssen sie transparente Strukturen aufweisen. Wenn wir bei unserem Beispiel der Softwarelösung bleiben: Ihr Quellcode muss vollständig offengelegt und das Format mittels eines offenen Standards öffentlich nachvollziehbar dokumentiert sein. Durch diese technische Transparenz schaffen Sie eine Vertrauensbasis zu Ihren Kund:innen sowie verbesserte Kontrollen, die zu weniger Fehlern führen.
  3. Semantische Daten: Nicht nur Menschen müssen Informationen verstehen und verarbeiten können, sondern auch Maschinen und Objekte. Digital nachhaltige Mittel müssen deshalb durch semantische Daten miteinander verknüpft sein. Diese ermöglichen es Mensch und Maschine, große Mengen an Informationen schnell zu verarbeiten, zu aggregieren und zu interpretieren.
  4. Verteilte Standorte: Insbesondere in der digitalen Welt spielt der physische Standort von Informationen eine zentrale Rolle. Sind sie nur an einem Ort gespeichert, läuft ein System auf nur einem Server, ist die langfristige Verfügbarkeit digitaler Güter gefährdet – sie sind nicht (mehr) nachhaltig. Dem kann beispielsweise mittels Peer-to-Peer-Ansätzen entgegengewirkt werden. Dann sind die Daten an unterschiedlichen Orten gespeichert. So schrumpft die Abhängigkeit an einzelne physische Standorte und die dauerhafte Verfügbarkeit wird erhöht.
  5. Freie Lizenz: Rechtliche Rahmenbedingungen müssen erlauben, dass digitale Güter beliebig oft genutzt, weiterverarbeitet und -verteilt werden dürfen. Erstmalig geschaffenes Wissen kann durch die Gesellschaft verbessert werden. Beispiele für dieses Phänomen sind Open Source, Open Data und Open Access.
  6. Geteiltes Wissen: Mit dieser Voraussetzung ist gemeint, dass Know-how und Erfahrungen auf möglichst viele Menschen aus verschiedenen Organisationen verteilt ist. Dieses sogenannte implizite Wissen ermöglicht die fachkundige Verbesserung und Erweiterung von digitalen Gütern und Informationen. Der sogenannte Lock-In-Effekt hat dann keine Chance: Er beschreibt die Abhängigkeit vieler bzw. aller von Einzelpersonen oder Firmen. Das Ziel ist eine wachsende, bunte Mischung digitalen Wissens unterschiedlicher Instanzen.
  7. Partizipationskultur: Dieses Phänomen beschreibt, dass sich alle kompetenten Personen durch konstruktive Beiträge an der Weiterentwicklung und Ausweitung digitaler Güter beteiligen können. Peer-Review-Prozesse stellen hierbei die Qualität von Daten und/oder Software sicher.
  8. Faire Führungsstrukturen: Oben wurden bereits der Lock-In-Effekt angerissen: In diesem Punkt wird noch einmal genauer herausgestellt, dass die Kontrolle über digitales Wissen nicht bei einer einzigen Person oder einem Unternehmen allein liegen soll. Im Idealfall sind Güter und Wissen dezentral verteilt.
  9. Breit abgestützte Finanzierung: Hiermit ist gemeint, dass sich eine Vielzahl unterschiedlicher Akteur:innen an den Zahlungen für Infrastruktur, Personal und weiterer Ressourcen beteiligen. Ist die Finanzierung durch verschiedene Geldgeber:innen gesichert, entfällt die Abhängigkeit von Wenigen. Außerdem werden Interessenkonflikte auf ein Minimum herabgesenkt.
  10. Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung: Digitale und nachhaltige Güter sowie die Gemeinschaften, die auf das Wissen zugreifen, müssen einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung leisten – also auf ökologischer, sozialer und ökonomischer Ebene. Das schließt zum Beispiel die Herstellung digitaler Güter durch fair entlohnte Arbeitskräfte ein, ebenso wie die Produktion mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen.

Natürlich. Digital. Nachhaltig. Der Aktionsplan des Bundesministeriums für Bildung und Forschung

Digitalisierung und Nachhaltigkeit scheinen zwei grundverschiedene Themen zu sein. Einerseits heißt es, Ressourcen müssen eingespart werden und andererseits, dass die Digitalisierung diese wertvollen, natürlichen Ressourcen zum Fenster rausschleudert. Doch dem ist nicht so: Schon jetzt gibt es digitale Lösungen für eine nachhaltige Landwirtschaft sowie hochwertiges Recycling, intelligente Windparkanlagen oder Artenschutz mithilfe Künstlicher Intelligenzen. Und das ist erst der Anfang. Zukünftig sollen sich negative Effekte aufheben: Beispielsweise lassen sich digitale Technologien mit erneuerbaren Energien oder mit Wasserstoff und Brennstoffzellen als Stromquellen betreiben.

Mit dem Aktionsplan „Natürlich. Digital. Nachhaltig“ verfolgt das BMBF einen Ansatz, der sich von der Idee bis zur Anwendung erstreckt. Digitale Technologien unterstützen die nachhaltige Entwicklung in vielen Bereichen – ob datengetriebene Effizienzsteigerungen, digitale Innovationen für nachhaltige Stadtentwicklung, Kreislaufwirtschaft, Energiewende und vieles mehr. Denn auf allen Ebenen müssen nachfolgende Generationen die Chance auf eine lebenswerte Zukunft bekommen.

Maria Scherzog
Online-Marketing

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