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Google Possum: Update der lokalen Suchergebnisse

Seit September 2016 wird im Online-Marketing das Google-Algorithmus-Update Possum heiß diskutiert. Dieses neue Tierchen im Google Zoo scheint sich insbesondere auf die lokalen Suchergebnisse auszuwirken. Im Artikel erfahren Sie auf welche Veränderungen sich Shopbetreiber einstellen sollten.

Nach Panda jetzt Possum

Schon seit Jahren werden den Algorithmus-Updates von Google süße Tiernamen verpasst. Im Gegensatz zu Panda, Pinguin und Kolibri, ist der Namensvetter des neusten Updates hierzulande eher unbekannt. Das Possum bringt allerdings eine ganz spezielle Eigenschaft mit, welche den Ausschlag für die inoffizielle Namensgebung für das Update gab: Bei Gefahr stellt sich das Possum tot, daher heißt „sich tot stellen“ im Englischen umgangssprachlich „playing possum“. Nachdem viele Unternehmer ihre Google MyBusiness-Einträge in den lokalen Suchergebnissen vergebens suchten, weil diese durch die neusten Änderungen im Suchalgorithmus herausgefiltert und für bestimmte Keywords nicht mehr angezeigt werden – sich also quasi tot stellen, taufte die Local-Search-Community das neue Update kurzerhand auf den Namen Possum.

Was bewirkt das Possum-Update?

Die Google-Suchergebnisse werden durch Relevanz und Qualität der einzelnen URLs geordnet. Inzwischen gibt es über 200 solcher Ranking-Faktoren, die über die Position Ihres Shops in der Google-Suche entscheiden. Während sich Panda, Penguin und all die anderen SEO-Tiere hauptsächlich auf die Qualität der normalen Suchergebnisse auswirken, berücksichtigt Possum die lokale Suche und Google Maps.

Wenn der Nutzer bisher nach Shops oder Dienstleistungen in der Nähe oder in einer bestimmten Stadt suchte, dann wurden ihm die lokalen Ergebnisse angezeigt, die am besten zu seiner Suche passten, gleichzeitig erschienen diese dann auch automatisch in Google-Maps. Auch wenn der Nutzer lediglich einen Suchbegriff ohne lokalen Bezug eingab, z.B. „asiatisches Restaurant“, ging Google davon aus, dass Restaurants in der Nähe für den Nutzer interessant sind. Deswegen zeigten die Suchergebnisse dann einen Kartenausschnitt mit den drei relevantesten Restaurants im Umkreis, was als sogenanntes Dreierpack bekannt ist. Mit einem Klick auf den Erweiterungsbutton kann der User dann zum Local Finder gelangen, der weitere passende Unternehmen darstellt. Das Possum Update zielt besonders auf dieses Dreierpack und den Local Finder ab, dabei steht besonders die Nutzerzufriedenheit im Vordergrund. Ähnlich wie Panda soll auch Possum wenig relevante oder doppelte Inhalte an einem guten Ranking in den Google-Suchergebnissen hindern.

Was ändert sich konkret?

Besonders Unternehmen deren Geschäfte sich außerhalb der Gemeindegrenzen einer größeren Stadt befinden, können sich freuen. Denn diese hatten es bisher schwer, ein gutes Google-Ranking zu erhalten, weil Google sich bei den Suchergebnissen viel stärker auf Unternehmen konzentrierte, deren Postadresse sich direkt in der gesuchten Stadt befand. Das war auch der Fall, wenn der Weg für den Nutzer zu einem Geschäft hinter der Stadtgrenze viel kürzer gewesen wäre. Seit Possum erscheinen solche Geschäfte nun weiter vorne im Ranking, wenn Sie ansonsten für den Nutzer relevant sein könnten.

Wer sind die Verlierer des Possum-Updates?

Bei jedem Google Update gibt es Gewinner genauso wie Verlierer, deren Einträge plötzlich schlechter ranken oder vielleicht sogar überhaupt nicht mehr in den Suchergebnissen berücksichtigt werden. Das ist bei Possum natürlich nicht anders.

Das neuste Google-Update trifft vor allem Seiteneinträge, welche sich die gleiche Postanschrift teilen. Bei der Suche nach einem Zahnarzt war es beispielsweise nicht ungewöhnlich, dass unter den ersten Suchergebnissen verschiedene Ärzte auftauchten, die letztendlich alle zur gleichen Gemeinschaftspraxis gehören. Zusätzlich zu den Einträgen für die einzelnen Ärzte fand sich dann meistens auch noch ein Eintrag für die Gemeinschaftspraxis selbst. Ein solches Ranking ist für den User jedoch alles andere als nützlich, weshalb Google jetzt auch im Local Finder doppelte oder sehr ähnliche Ergebnisse herausfiltert. MyBusiness-Einträge aus derselben Branchenkategorie und mit derselben Anschrift werden nun von Google als zusammengehörig erkannt und dementsprechend wird nur noch ein Eintrag gezeigt. Das passiert leider auch dann, wenn zwei voneinander unabhängige Unternehmen aus der gleichen Branche in einem Gebäude arbeiten. Die herausgefilterten Ergebnisse werden erst dann wieder sichtbar, wenn der User in die Karte hineinzoomt.

Standort des Nutzers wird wichtiger

Auch vor Possum hat der Standort des Nutzers für die Google-Suche schon eine große Rolle gespielt, seit dem jüngsten Update ist dieser aber noch wichtiger geworden. So spielt nun auch die Entfernung des Suchenden eine Rolle. Ein Nutzer in Münster, der nach Schuhläden in Köln sucht, kann also andere Ergebnisse erhalten als ein Nutzer, der sich bei der Suchanfrage bereits in Köln befindet.

Sorgfalt bei den Keywords

Bisher war es so, dass Google für sehr ähnliche Suchanfragen die gleichen Ergebnisse listete. Zum Beispiel für Keywords wie „Drogerie Bonn“, „Bonner Drogerie“ oder „Drogerie BN“ bekam der Nutzer unter Umständen die gleichen Suchergebnisse angezeigt. Mit Possum scheint das nun anders zu sein, denn jetzt können schon kleine Änderungen im Keyword andere Ergebnisse evozieren. Es wird damit für Webseitenbetreiber schwer, für alle Variationen eines Keywords gleichermaßen weit oben zu ranken. Deswegen könnte es in Zukunft die bessere Taktik sein, die Webseite nur für das Keyword zu optimieren, welches das größte Suchvolumen aufweist.

Standort wichtiger als organischer Filter

Shopbetreiber deren Webseiten bisher von Google nicht gerankt wurden, können sich freuen. Denn auch, wenn die Webseiten für den organischen Filter zu wenig relevanten Content enthalten oder einer anderen zu ähnlich sind, können sie im Dreierpack angezeigt werden. Google hat die lokale Suche also unabhängiger von der organischen gemacht. Deswegen können nun auch kleinere Shops gerankt werden, die über keinen aufwändigen Online-Aufritt verfügen, wenn Sie sich in der Nähe des Suchenden befinden.

Fazit

Mit diesen Änderungen am Google-Algorithmus zeigt sich, dass die Google-Maps-Orientierung immer wichtiger für Unternehmen wird. Denn nicht nur die noch relativ junge Gruppe der Digital Natives nutzt immer öfter die Google-Umkreissuche oder sucht auf mobilen Endgeräten nach Dienstleistern oder Geschäften in naher Umgebung. Mit der prominenten Darstellung des sogenannten Dreierpacks können Shopbetreiber auf ihrer Webseite deutlich mehr Traffic erzielen und gleichzeitig auch im stationären Laden für mehr Kunden sorgen. Wer im Wettbewerb um Kunden und Reichweite weiter mithalten will, sollte seine Webseite also an die neuen Gegebenheiten anpassen und sich spätestens jetzt mit seinen MyBusiness-Einträgen auseinandersetzen.

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